
Josef Mann
Reisebericht. Verlag Mann & Skript, Wien 2011, 320 Seiten, EUR 19,80
„Ein Roadbook“, schrieb der Autor auf die Titelseite: Roadbook – alles, was einen Radfahrer bewegt oder in Durststrecken begleitet. Die Landschaft in ihrer Gegenwart, Begegnungen, Geschichte. Und dazwischen die tägliche Befindlichkeit, die Plagen, die sich die Gruppe (17 Männer, 3 Frauen) auferlegt hat.
Wien – Jerusalem in 40 Tagen, durch Orte, die der eine oder die andere von früheren Einsätzen gut kennt. Spannend die Geschichte: gegenseitiges Abschlachten überall und zu allen Zeiten.
Damaskus: Stadt der drei Religionen. Legendenbildung: Aus dem Herrscher Sala ad-Din wird der Menschenfreund Aladin. Welche Eindrücke würde Josef Mann nur zwei Jahre später im Bürgerkrieg in Syrien und über Bashar al Assad festhalten?
Ab Tiberias im israelischen Jordantal werden Information und Schilderung von Begegnungen ganz dicht. Was ist passiert seit 1947, seit der Gründung des Staates Israel? Blutige Auseinandersetzungen, Tötung und Rache, Steine gegen Panzer, Vertreibungen, Verhaftungen nachts direkt aus dem Bett, Hauszerstörungen, Enteignungen und ab 2002 der Bau der „Mauer“ (Sicherheit gegen Selbstmordattentäter oder Vorwand, sich palästinensisches Land anzueignen?). Das 600-BewohnerInnen-Dorf Deir Yassin hatte sich mit den Nachbarn auf friedliche Koexistenz geeinigt – doch nachts kamen die Paramilitärs der Irgun, liquidierten alles Männliche …
Wir weigern uns, Feinde zu sein! Auf den letzten Seiten des Buches kommt Friedenssehnsucht zu Wort, gewaltlose Lösungen des Konflikts werden ausgesprochen: die Palästinenser Noah Salameh (Muslim, Leiter des Zentrums für Konfliktlösung), Daoud Nassar (Christ in Bethlehem), Jeff Halper (Israeli und Gründer der Initiative gegen Hauszerstörung), die Israelin Roni Hammermann (Gründerin von Machsom Watch), der US-amerikanische Jude Yekeshel Landau (dessen Großeltern auf dem Wiener Zentralfriedhof begraben sind) und noch einige mehr.
Gerhilde Merz
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